Das Jahrhunderthochwasser hat auch in Lorenzkirch tief greifende Eindrücke hinterlassen.Mitte August des Jahres 2002 zeichnete sich ein kommendes Hochwasser, wie so viele zuvor, ab.
Hochwasser sind in einer Auenlandschaft wie dieser fast alljährlich zu erwarten.
Dieses jedoch übertraf alle Vorstellungen der hier ansässigen Bewohner.Anfänglich war es, wie so oft, das Wasser schloss Grundstücke im Unterdorf ein.
Bald jedoch wurde klar, dass diesmal möglicherweise mehr Schaden entstehen könnte. Das Wasser stieg in die Schmiedegasse. Öffentliche Einschätzungen zum Wasserwuchs waren sehr widersprüchlich und äußerst ungenau, so dass jeder sich und seinem Schutz selbst überlassen war. Ab einen gewissen Wasserstandspunkt entschlossen sich dann die jeweiligen Anwohner zu präventiven Schutzmaßnahmen mit wie sich später herausstellen sollte unzureichenden Schutzmitteln (Sandsäcke waren Mangelware).
Die Keller- und Erdgeschosse wurden beräumt. In unserem Fall kamen noch die Beräumung von Büro und Teilen der Werkstatt und Nebengelass, die sich in Tieflage befanden. Ein riesiges Problem war der Mangel an Räumlichkeiten mit Hochlage für die Einlagerung. Nach Auslösung des Katastrophenalarms kam es zu einer nächtlichen Zwangsevakuierung aller Anwohner, zum Chaos schlechthin .
In dieser Nacht habe ich dann sämtliche noch verbliebenden Fahrzeuge in Sicherheit gebracht und im Anschluss weitere Evakuierungsmaßnahmen in der Firma und auf den Privatgrundstücken der Familien ergriffen, um den zu erwartenden Schaden so gering wie möglich zu halten.
Das Wasser kam heftiger als wir je zu träumen gewagt hätten. 1,4 Meter über den Fußboden in der neuen Werkstatt, Büro und Nebengelass, 0,25 Meter in der alten Werkstatt und 1,4 Meter in den Erdgeschossen der Wohnhäuser.
Nach dem Scheitel kam der Rückfluss und das Ausmaß wurde sicht- und spürbar. Im Anschluss kam der sich über viele Monate erstreckte lange beschwerliche Prozess des Aufräumens und des Wiederaufbaus, Gott sei Dank, für alle Betroffenen kam auch die Welle der Hilfsbereitschaft.
1. Generation der Schmiede in Lorenzkirch, Johann Christian Kalix geboren 28.9.1790 in Altenau bei Fichtenberg, eröffnete 1817 eine Dorfschmiede als Huf – und Waffenschmied.
Im Jahr 1824 errichtete er das Wohnhaus mit integrierter Schmiedewerkstatt in unmittelbarer Nähe der damaligen „Frankfurter Salzstraße“(Wallfahrts- und Handels-straße). In der Folge wurde dieser Betrieb immer wieder vom Vater auf den Sohn übertragen.
Zu seiner Zeit wurde fast ausschließlich für die Landwirtschaft gearbeitet.
Die Geschichte
- Der Gründer:Johann Christian Kalix (1817)
geboren 28.9.1790 in Altenau bei Fichtenberg
Huf – und Waffenschmied
- 2.Generation: Friedrich Wilhelm Kalix (1849)
geboren: 8. März 1822
Schmiedemeister / Ortsrichter
- 3. Generation: Friedrich Ernst Kalix (1881)
geboren: 27. Juni 1850
Schmiedemeister / Ortsrichter
- 4. Generation: Friedrich Ernst Kalix (1923)
geboren: 30 September 1890
Schmiede- und Marktmeister
- 5. Generation: Wilhelm Johannes Kalix (1959)
geboren: 3.Oktober 1933
Schmiedemeister
- 6. Generation: Ernst-Albrecht und Hubert Kalix (1993)
geboren: 10. April 1961 und 13 Juni 1964
Schmiedemeister/ Diplomingenieur (FH)
Gründung und Beginn des schmiedetechnischen Handwerks in Lorenzkirch erfolgte durch Johann Christian Kalix im Jahr 1817. Er betrieb anfänglich eine „Feldschmiede“. Sein Wohnhaus mit integrierter Schmiedewerkstatt errichtete er 1824.
Im Jahr 1939 errichtete Friedrich Ernst Kalix eine neue separate nördl. vom Wohnhaus hinter dem Elbdamm angrenzend liegende Schmiedewerkstatt. Die Werkstatt verblieb im wesentlichen unverändert im Bestand der heutigen Firma.
Im Jahr 1980 bezog Wilhelm Johannes Kalix sein zuvor neu errichtetes Wohnhaus in der heutigen Schmiedegasse 10, auf dem Territorium der ehemaligen Gründerwohnwerkstatt.
Im Jahr 1994 errichteten Wilhelm Johannes Kalix und seine Söhne Ernst-Albrecht und Hubert die neue Werkstatt im nördlichen Bereich der Liegenschaft mit den dazugehörigen Sozialräumen. Erforderlich geworden aus der eingeschränkten Zugänglichkeit für die Material An- und Ablieferung.
m Jahr 2005 erweiterten Ernst-Albrecht und Hubert Kalix die bestehenden Gebäude mit einem Verbindungsbau, eine kleine Halle in den Abmaßen 13.0x16,5 Meter Kranhakenhöhe 5,0 Meter. Erforderlich wurde diese Baumaßnahme auf Grund der zu bearbeitenden Bauteilgröße. Die Planung ist maßgeblich in eigener Regie entstanden, bedingt durch die örtlichen Gegebenheiten (Platzverhältnisse) und durch ein Ingenieurbüro umgesetzt worden. Das Bauvorhaben wurde zum großen Teil mit eigenen Kapazitäten realisieret.
Ernst-Albrecht Kalix, geboren am 10.04.1961, schloss seine Lehre im Schlosserhandwerks-Betrieb Decker in Riesa ab. 1984 erwarb er seine Qualifikation als Schmiedemeister im väterl. Betrieb. Im Jahr 1992 erwarb er den Qualifikationsnachweis Europäischer Schweißfachmann.
Hubert Kalix, geboren am 13.06.1964, erlernte den Beruf eines Facharbeiters für Instand-haltungsmechanik im Stahl- und Walzwerk Riesa 1983 und schloss im Jahr 1988 erfolgreich ein Studium an der Ingenieurschule für Walzwerk- und Hüttentechnik in Riesa ab. Bis zum Jahr 1990 war er im Rohrwerk-Zeithain als Dipl.-Ing.(FH) für industrielle Ausrüstungen tätig. Die Geschäfte wurden 1993 gleitend übernommen und bis zum heutigen Tage unter seiner Leitung geführt.